Unter dem Titel „unendlich still…“ fand vom 1. Mai bis 30. September 2022 auf sechs evangelischen Friedhöfen in Bayern eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst statt. Das Kunstprojekt wurde auch von der Evangelischen Stiftung Hospiz gefördert.

Leid, Sterben und Tod werden heute nahezu ausgeblendet – und doch gehe eine starke Faszination davon aus, betonen die Ausstellungsmacher. Gerade Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich häufig mit existentiellen Problemen und Grenzerfahrungen sowie mit den letzten Fragen des Lebens. Mit ihren oftmals direkten und provozierenden Arbeiten können sie Debatten über die Hintergründe und Folgen unseres Umgangs mit dem Tod anstoßen. Sie rütteln an moralischen Grundprinzipien, kratzen an der Oberfläche einer allzu sentimentalen Trauerkultur und fordern so die Betrachter heraus, ernsthaft Stellung zu beziehen.

Die künstlerischen Interventionen griffen vielfältige historische Motive auf und spielten mit verschiedenen Materialien, Ausformungen und sinnlichen Ausdrucksweisen (Video, Fotografie, Malerei, Zeichnung, Sound, Installation, Skulptur). Beteiligt waren 28 Künstlerinnen und Künstler – viele von ihnen aus Bayern, aber auch darüber hinaus. Etwa die Hälfte der Arbeiten entstand eigens für die Ausstellung und den jeweils spezifischen Ort. An jedem der sechs Friedhöfe wurden unterschiedliche künstlerische Positionen gezeigt. Kein Ausstellungsort glich also dem anderen.

Vor Ort wurde ein umfangreiches Begleitprogramm mit Eröffnungsveranstaltungen, Künstlergesprächen, Vorträgen und Konzerten angeboten.

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“Himmelsleiter” von Fred Ziegler